Verbreitung von Viren durch Lüftungsanlagen

Bei Frage nach der Verbreitung von Krankheitserregern durch Lüftungsanlagen muss man unterscheiden, ob es sich um Bakterien, Pilze oder Viren handelt. •       Bakterien und Pilze sind eigenständige Organismen die sich außerhalb von lebenden Zellen (z. B. im Wasser oder auf Oberflächen) vermehren. Sie wachsen daher auch auf  Nährböden. •      Viren sind dagegen keine eigenständigen Lebewesen. Sie vermehren sich nur in leben­den Zellen von Menschen, Tieren oder Pflanzen. In der Regel können sie sich nicht in ei­ner vorschriftsmäßig gewarteten Raumlufttechnischen Anlage vermehren. Das bedeutet, dass über Raumlufttechnischen Anlagen (mit oder ohne Außenluftanteil), die gemäß der Wartungs- und Kontrollrichtlinien (u. A. VDI 6022- 1: 2018 Tabelle 8) kontrolliert und gewartet worden sind, ist eine Ausbreitung von Viren unwahrscheinlich ist. Da es sich bei COVID-19 um eine primär über Tröpfchen verbreitete Infektion handelt, ist nach jetzigem Kenntnisstand nicht davon auszugehen, dass eine Weiterverbreitung von SARS-CoV-2 über im Betrieb befindliche Lüf­tungsanlagen (zum Beispiel in öffentlichen Ge­bäuden, Hotels) erfolgt. Für Krankenhäuser, in denen infizierte Patienten versorgt werden und andere medizinische Einrichtungen, sind gegebenenfalls andere Be­trachtungen notwendig. Bei diesen Ausführungen handelt es sich nur um allgemeine Betrachtungen und Emp­fehlungen. Der Betrieb einer raumlufttechnischen Anlage liegt in der Verantwortung des jeweiligen Betreibers. Dieser muss die konkrete Situation vor Ort bewerten und entscheiden, gegebenenfalls mit Hilfe des zuständigen Gesundheitsamtes.