Werkstoffe aus Kupfer
Kann ich davon ausgehen, dass Kupferrohrleitungen oder auch Lötfittings, die gemäß der Norm DIN EN 12735-1 als Cu-DHP eingestuft werden, kein Blei (Pb) enthalten? Was bedeutet eigentlich die Bezeichnungen Cu-DHP?
Kältemittelleitungen aus Kupfer oder Kupferlegierungen sollten den Anforderungen nach DIN EN 12735-1 „Kupfer und Kupferlegierungen – Nahtlose Rundrohre für die Kälte- und Klimatechnik – Teil 1: Rohre für Leitungssysteme“ entsprechen.
Die Norm legt die Anforderungen, Kennzeichnung, Probenentnahme, Prüfverfahren und Lieferbedingungen für Rohre aus Kupfer und Kupferlegierungen fest, die in Leitungssystemen der Kälte- und Klimatechnik (d. h. Rohrleitungen, Verbindungen und Ausbesserungen) verwendet werden.
Die Zusammensetzung von Cu-DHP wird in der Norm folgendermaßen beschrieben:
⇒ Kupfergehalt: mindestens 99,9 % (davon maximal 0,015 % Silber)
⇒ Phosphorgehalt: mindestens 0,015 %, maximal 0,04 %
Der Bleigehalt kann damit maximal bei 0,085 % liegen. Im Zweifelsfall sollte man beim Hersteller der Rohre nachfragen, ob Blei in dem Werkstoff vorhanden ist.
Die Werkstoffbezeichnung Cu-DHP steht für „deoxidized high residual phosphor“, also für desoxidiertes Kupfer mit begrenztem, hohem Restphosphorgehalt, das eine sehr gute Schweiß- und Hartlötbarkeit sowie Wasserstoffbeständigkeit aufweist.
Sauerstoffhaltiges Kupfer eignet sich nicht zum Schweißen und Löten, da hier die Gefahr der Wasserstoffkrankheit besteht, bei der eindringender Wasserstoff mit dem enthaltenen Sauerstoff reagiert was zur Versprödung des Werkstoffes führt. Um das zu verhindern, werden beim desoxidierten Kupfer der Cu-Schmelze besondere Reduktionsmittel (Phosphor) zugesetzt, welche den Sauerstoff binden. Der überschüssige Phosphor-Gehalt verbessert zusätzlich die Schweiß- und Hartlötbarkeit des Kupfer-Werkstoffes. Aus diesem Grund ist desoxidiertes Kupfer mit der Bezeichnung Cu-DHP der ideale Werkstoff für Kältemittelleitungen.