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Lecksuche an CO2-Anlagen

Fremd- und Störgase sind ja immer ein Thema bei der Lecksuche. Wie kann denn bei einer CO2-Anlage eine Lecksuche durchgeführt werden, wenn man selbst mit jedem Atemzug Kohlenstoffdioxid ausatmet? Gibt es hier Filtermasken oder Ähnliches, mit denen die Atemluft abgeleitet werden kann?


Zunächst der Hinweis, dass die Dichtheitsanforderungen an CO2-Anlagen weniger streng sind als bei fluorierten Treibhausgasen. Dies liegt  an der höheren Drucklage, am geringen Gefährdungspotenzial und an der relativ geringen Umweltgefährdung, die von Kohlenstoffdioxid ausgeht. Trotzdem sollen natürlich auch CO2-Anlagen dicht gebaut und Leckagen minimiert werden. Der CO2-Gehalt in der Umgebungsluft beträgt rund 400 ppm. In der Raumluft liegen die Konzentrationen zwischen 1000 und 2000 ppm. Die Luft beim Ausatmen enthält rund 4 % Kohlenstoffdioxid. Die Ansprechschwelle mobiler Leckdetektoren für CO2 liegt mit ca. 100 ppm weit unterhalb der Umgebungskonzentration. Durch den hohen CO2-Gehalt im Umfeld wird die Lecksuche tatsächlich erschwert. Eine Lösungsmöglichkeit für dieses Problem wäre der Einsatz von Tischgeräten, die inhomogene Raumluftkonzentrationen kompensieren können. Dies kommt wohl eher bei einer Fertigung im Werk in Frage. Für die Dichtheitskontrolle vor Inbetriebnahme gibt es natürlich immer die Möglichkeit mit Formiergas zu arbeiten, welches weitgehend unbeeinflusst von Störgasen detektiert werden kann. Weiterhin kann ein Hüllverfahren angewendet werden, bei dem der zu prüfende Anlagenabschnitt mit Folienhülle eingepackt wird. Das freie Volumen in der Hülle sollte dabei möglichst klein sein. Austretendes Kältemittel führt zu einem Konzentrationsanstieg in der Hülle, welcher weitgehend unbeeinflusst von der Umgebungskonzentration ist. Die Messung erfolgt durch Einstechen des Leckdetektors in die Hülle. In der Praxis hat sich gezeigt, dass Vorsichtsmaßnahmen, wie gute Durchlüftung,  Abschirmen des Schnüfflers von oben mit der Hand und Ausatmen in eine andere Richtung meist ausreichen, um eine effektive Lecksuche an CO2-Anlagen durchzuführen. Wenn eine gute Belüftung nicht gegeben ist, kann man unter Beachtung der Arbeitsschutzvorschriften den zu prüfenden Abschnitt mit Stickstoff umspülen. siehe auch: Vortrag  „Prüfung von CO2-Kälteanlagen –Druckfestigkeit und Lecksuche“; Thomas SCHNERR,  René SEIDEL, Institut für Luft- und Kältetechnik gGmbH, Dresden