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Verwendung von Lecksuchadditiven

Vor kurzem habe ich eine Diskussion zwischen zwei Mechatronikern für Kältetechnik verfolgt, bei der es um die Verwendung von Lecksuchadditiven ging. Während die eine Seite eine „relativ schlechte Nachweisempfindlichkeit“ in den Raum stellte, behauptete die andere Seite, man könne selbst kleinere Lecks finden. Insgesamt wurde über die Vor- und Nachteile dieses Verfahrens gestritten. Was führt denn zu so unterschiedlichen Positionen?


Es ist relativ schwierig auf eine Frage zu antworten, wenn die konkreten Anlagen- und Prüfbedingungen nicht bekannt sind. Deshalb können hier auch nur ein paar allgemeine Anregungen gegeben werden. Als sogenannte Lecksuchadditive werden meist Fluoreszenzfarbstoffe eingesetzt, die sich im Öl lösen. Wenn nun Öl durch eine Leckstelle austritt, ist dies besonders gut beim Anstrahlen mit einer UV-Lampe an einem fluoreszierenden Fleck zu erkennen. Allerdings haben Öle im Vergleich zu Gasen eine relativ hohe dynamische Viskosität, was beim Ausströmen zu tendenziell kleineren Durchsätzen führt. Das könnte der Grund für die Aussage über die „relativ schlechte Nachweisempfindlichkeit“ der Methode sein. Allerdings darf dabei nicht vergessen werden, dass der Prüfzeitraum hier in der Regel wesentlich länger ist, als beispielsweise bei der Verwendung eines Montagelecksuchgerätes. Bei letzterem wird der Austritt von Gasen gemessen, wobei die Verweildauer der Prüfspitze an der Leckstelle viel kürzer ist. Das begünstigt natürlich die Nachweisempfindlichkeit von Additiven, sodass auch kleinere Undichtigkeiten über eine längere Zeit festgestellt werden können. Ein weiterer Vorteil der Additive ist, dass das Öl an der undichten Stelle anhaftet und sich im Vergleich zu einem Gas nicht so schnell wegbewegen kann. Dies wirkt sich insbesondere bei hohen Luftgeschwindigkeiten positiv aus. Zu beachten ist ferner, dass es auch Undichtigkeiten gibt, aus denen primär (nur) Öl austritt, z.B. an der Ölwanne eines Verdichters. Andererseits muss nicht aus jedem Kältemittel-Leck auch Öl entweichen, so z. B. am Anschluss ganz oben an Sammlern („Blindstopfen“ z.B. für den Anschluss von Sicherheitsventilen). In der Praxis dürfte es sich allerdings in den meisten Fällen um „Mischlecks“ (Austritt von Kältemittel und Öl) handeln. Ein weiterer Vorteil der Lecksuchadditive ist es, dass man, sofern Sichtkontakt gegeben ist, Undichtigkeiten auch aus größerer Entfernung feststellen kann. Dies kommt beispielsweise im Inneren des Paketes eines Lamellenwärmeübertragers zum Tragen. Elektronische Lecksuchgeräte haben im Allgemeinen eine hohe Querempfindlichkeit, d.h., sie reagieren nicht nur auf Kältemittel, sondern auch auf andere Stoffe. Diese Problematik ist bei Lecksuchadditiven normalerweise nicht gegeben, zumindest wenn der Bereich entsprechend gesäubert wurde. Damit es im Fall von Gewährleistungsansprüchen nicht zu Schwierigkeiten kommt, sollte mit dem (Verdichter)-Hersteller abgeklärt werden, ob es für die Verwendung von Lecksuchadditiven „Freigaben“ gibt. Sofern das Additiv nicht mehr aus dem Kältemittelkreislauf entfernt werden kann, gilt das auch für später eingebaute Verdichter. In jedem Fall ist es wichtig, die Nutzungsvorschriften des Lecksuchadditives einzuhalten. Ob man ein Lecksuchadditiv einsetzt oder nicht, sollte am besten im konkreten Einzelfall gemeinsam mit dem Betreiber entschieden werden, indem man die Vor- und Nachteile gegeneinander abwägt.